Dokumentenerbe

Das Programm „Memory of the World“ (MoW) konzentriert sich auf das Dokumentenerbe und ergänzt damit die Konventionen zum Welterbe und zum immateriellen Kulturerbe. Es wurde 1992 von der UNESCO mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Erhaltung empfindlicher und gefährdeter Dokumente sicherzustellen. Weiterhin bestand die Notwendigkeit, wertvolle Dokumente auch der Zivilgesellschaft zugänglich zu machen und das Bewusstsein für ihre Existenz und Bedeutung zu schärfen. Die Bewahrung und Zugänglichmachung von Dokumenten ist Aufgabe von Bibliotheken, Archiven oder Museen. Das Programm „Memory of the World“ wurde etabliert, um solche Einrichtungen zu unterstützen und die Idee eines globalen kollektiven Gedächtnisses der Menschheit zu fördern. Im Laufe von drei Jahrzehnten hat das MoW Programm die Fachwelt rund um die Welt mobilisiert und eine Vielzahl von Interessensgruppen, ehrenamtlichen Experten*innen, Entscheidungsträger*innen und Institutionen aller Art einbezogen. In den Heritage Studies ist es jedoch noch ein junges Feld. Das Institut Heritage Studies hat seit seiner Gründung im Jahre 2014 mit der Bewusstseinsbildung zur Bedeutung des Programms für ein nachhaltiges Verständnis von Dokumentenerbe Pionierarbeit geleistet, indem es das MoW Programm als einen seiner Forschungsbereiche und als Bestandteil der wissenschaftlichen Reihe Heritage Studies aufgenommen hat.