Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk

Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk

Haithabu und das Danewerk

Haithabu und das Danewerk sind außergewöhnliche Zeugnisse einer vergangenen Zivilisation und herausragende Zeugnisse einer Architektur, die für eine besondere geschichtliche Epoche steht. Sie sind als Fernhandelszentrum (Emporium) und Grenzbefestigung herausragende Zeugnisse der Wikingerzeit (8.–11. Jh. n. Chr.). Aufgrund ihrer besonderen Lage wurden sie bedeutsam als Grenze, für den Handel und schließlich als archäologische Quellen.

Handelsplatz und Wallanlagen

Der Handelsplatz Haithabu und die Wallanlagen des Danewerks sicherten an der schmalsten Stelle zwischen Ost- und Nordsee, der Schleswiger Landenge, das Grenzland zwischen Skandinavien und dem europäischen Festland. Diese besondere Lage ermöglichte einen intensiven Handel und den Austausch zwischen den Regionen.

Haithabu war mit dem Danewerk verbunden, das als Grenzbefestigung diente und von dänischen Königen über Jahrhunderte immer wieder ausgebaut wurde. In dieser Grenzregion blühte Haithabu auf und entwickelte sich zum zentralen Handels- und Verkehrsknotenpunkt in Nordeuropa.

Heute ist Haithabu für uns ein Musterbeispiel für ein frühstädtisches Handelszentrum. Das außergewöhnlich gut erhaltene archäologische Material dient der Wissenschaft als Quelle für viele wichtige Erkenntnisse zur Wikingerzeit.

Klimawandel im Welterbe

Als archäologische Welterbestätte sind Haithabu und das Danewerk stark anfällig für Veränderungen des Bodens und der Umweltbedingungen. Sowohl Starkregen als auch Trockenheit hat Auswirkungen auf das Denkmal, beispielsweise in Form von Bodenerosion an den Wallanlagen oder Zerstörung der unzähligen noch im Boden oder im Wasser erhaltenen archäologischen Objekte. Auch die Naturschutzgebiete entlang der Welterbestätte sind vom Klimawandel betroffen.

Gleichzeitig sind in Haithabu und entlang des Danewerks bestimmte Sichtfelder geschützt, sodass in einer Pufferzone von 2-5 Kilometern keine Windkraftanlagen oder hohe Bauwerke gebaut werden dürfen. Der Ausbau von regenerativen Energien beeinflusst die Wahrnehmung und die Erlebbarkeit der Stätte und es kommt zu Konflikten zwischen Denkmal- und Naturschutz, Tourismus und Wirtschaft. Es stellt sich die Frage: schließen sich archäologische Welterbestätten und nachhaltige Energieentwicklung in der Region automatisch aus? Oder gibt es Mittelwege, Kompromisse oder Alternativen? Wie können Haithabu und das Danewerk zukünftig zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Region beitragen?

Mehr über den Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk finden Sie auf der Seite der Deutschen UNESCO Kommission.

Weitere Informationen:

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