UNESCO-Welterbe im Harz
In der UNESCO-Welterbestätte Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft, kurz: UNESCO-Welterbe im Harz, finden sich Spuren und Denkmale aus 3.000 Jahren Montanwirtschaft, die sich auf einer Fläche von über 200 km² erstrecken.
Das Weltkulturerbe im Harz ist eine Kulturlandschaft, geformt aus Jahrhunderten der Wechselwirkung zwischen Erz und Mensch. Wesentliche Themenschwerpunkte sind: Ressourcen und Wirtschaft, Landschaft und Kultur, Politik, Technik, Wissenschaft und Architektur.
Goslar. Rammelsberg. Oberharz.
Der Harzer Bergbau begann am Rammelsberg. Der Abbau des reichen Buntmetallerzes prägte die Stadt Goslar und die sie umgebende Landschaft. Er begründete den Wohlstand und die politische Bedeutung der Stadt, die sich auch in der Goslarer Kaiserpfalz widerspiegelt. Vom Einfluss des Bergbaus auf die Stadt zeugen zudem das Rathaus, zahlreiche Kirchen und Befestigungsanlagen, Bürger- und Gildenhäuser und über 1.500 Fachwerkhäuser.
Die Oberharzer Wasserwirtschaft gilt als das weltweit bedeutendste vorindustrielle Energieversorgungssystem, das zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert zum Sammeln, Speichern und Leiten von Wasser angelegt wurde. Zur Oberharzer Wasserwirtschaft zählen bedeutende über- und untertägige Baudenkmale wie die Klosteranlage Walkenried.
Herausforderung Klimawandel
Um all diese Bereiche zu schützen, müssen wir jetzt und in Zukunft schnelle, nachhaltige und effektive Lösungsansätze entwickeln, um umweltfreundlich und klimaneutral in die Zukunft zu schauen. Denn jetzt schon gehört der Harz zu den am stärksten bedrohten Wäldern in Deutschland, verursacht durch den Klimawandel.
Die Fichtenforste, gepflanzt als Bau- und Feuerholz für den Bergbau, sterben in großem Umfang ab. Die aufgrund zunehmender Trockenheit ausgetrockneten Böden und sinkende Grundwasserspiegel bereiten große Probleme. Hinzu kommt die Gefahr von Feuer, Schäden durch Stürme und Starkregenereignisse mit Hochwasserfolgen.
Um die Kulturlandschaft, die Gebäude und die Unter-Tage-Bereiche des Weltkulturerbes zu schützen, ist es enorm wichtig, dass sich junge Menschen mit dem Erhalt ihres Welterbes befassen und sich dafür einsetzen. Die Projektteilnehmer von Young Climate Action werden die Welterbestätte mit all ihren Facetten kennen lernen und sich zugleich mit den bisher sichtbaren Folgen des Klimawandels im Harz befassen. Sie forschen nach, ob es vielleicht in der Vergangenheit Modelle für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen gab. Sie beleuchten den gesamtgesellschaftlichen Prozess, den die akute Klima-, Energie- und Rohstoffkrise auslöst. Und schließlich machen sich die Jugendlichen Gedanken darüber, ob vielleicht neben technischen Lösungsansätzen der Probleme auch ein grundlegendes Umdenken unserer Lebensweise erfolgen müsste.
Fotos: Stefan Sobotta/ Visum.